Vietnam – Hoi An 5 Okt 2018

und wieder geht ein ereignisreicher und schöner Tag zu Ende..

Heute morgen wurde ich zu meiner gebuchten Tour (Kochkurs und Fahrradtour) abgeholt. Vom Touroffice aus sind wir mit einem kleinen Boot über den Fluß ca 30 Minuten zu einer Insel gefahren. Bereits die Fahrt war sehr interessant, da man die Fischer bei der Arbeit beobachten konnte. Es gibt verschiedene Netze, die sie auswerfen. Manche werde nur tagsüber benutzt und andere nur nachts. Nachts werden die Netze ins Wasser gelassen und in der Mitte eine kleine Leuchte entzündet. Dort schwimmen die Fische hin und drin sind sie. Am nächsten Morgen wird das Netz mit einer Seilwinde hochgehoben und unten geöffnet. Die Fische fallen dann einfach ins Boot 🙂 Fertig 🙂

Auf der Insel angekommen, sind wir zur Kochschule gelaufen, die sich in dem Wohnhaus einer Familie befindet bzw. auf deren Hof mitten im Feld und in einem Palmenwald. Die Oma, die dort lebt und auch noch arbeitet, ist 93 Jahre alt… Wahnsinn, und webt noch den ganzen Tag Schlafmatten. Wir haben viel über das Leben der Inselbewohner erfahren wie zum Beispiel, dass jedes Jahr im Winter (also in den nächsten Wochen) die Flut kommt und dann alle Häuser überflutet sind. Alles wichtige wird dann auf das Dach geschafft und geschlafen wird in Hängematten, die am Dach befestigt sind. Auch die Hühner werden in Käfigen an die Decke gehängt 🙂

Dann ging es endlich los 🙂 Wir haben zuerst Reismilch mit einer sehr alten Steinmühle hergestellt. Mit der Reismilch haben wir dann über einem mit Reishülsen angefachten Feuer und Kochplatte Reispapier gemacht. Schon als Vorbereitung für unsere späteren Gerichte. Es war ein bisschen wie Crepe machen.

Das erste Gericht war gegrilltes Schweinefleisch in Reispapier. Wir haben das Fleisch mit zerstoßenem Knoblauch, Chilli, Zwiebeln, Öl, Zucker und Fischsauce mariniert und anschließend auf Bambusstäben über dem Feuer gegrillt. Das Fleisch wird sehr knusprig und süß, weil man es während des Grillens immer wieder mit der Marinade bestreicht. Dann streift man das Fleisch von den Stäben ab, legt es auf ein mit Kräutern und Gemüse belegtes Reispapier und rollt alles zusammen, um die fertige Rolle in Erdnusssoße zu tunken. Lecker…. 🙂

Es ging weiter mit Papayasalat (mein absolutes Lieblingsgericht, essen wir auch oft selbstgemacht zuhause). Ich war von einem Vegetarier und einem Gemüse-hasser umgeben, was sehr lustig war. Ich habe eine riesengroße Portion gemacht, während der Koreaner neben mir nur ein kleines Häufchen Salat hatte. Wollte aber meinen Salat für zuhause fotografieren 🙂 „because it looks like a real Salad“ sagte er 🙂 🙂

Als nächstes haben wir Reiskuchen mit Shrimps in einer Pfanne gebraten, welcher dann auch wieder in ein Reispapier eingewickelt wurde und mit einem Erdnussdip gegessen wurde. Es war alles so lecker…. Und als letztes Gericht haben wir Thunfisch in Zitronengrassoße in einem Topf gekocht. Dazu gab es Reis und zum Abschluss einen schwarze Bohnen Pudding. Ich war pappsatt und glücklich.

Zwischendurch hat die Köchin sehr viel über Land und Leute erzählt. Die Bewohner der Insel haben nur eine Grundschule. Für höhere Schulen müssen sie mit dem Boot nach Hoi An fahren.

Nach dem Essen bin ich zu der Fahrradgruppe gestoßen und wir sind durch die Felder und kleinen Dörfer gefahren. Es war sehr lustig. Zwischendurch haben wir verschiedene Stops gemacht. Als erstes haben wir uns eine Reisschnapsfarm angeschaut. Und durften auch probieren 🙂 40% Alkohol und 70% Alkohol. Nicht lecker, aber interessant. Es gibt einen natürlichen Kreislauf auf der Farm, zu der auch Schweine gehören. Die „Happy Pigs“ 🙂 Die Schweine bekommen die Abfälle des Reisschnaps, also den Reis mit Wasser zu essen. Da dort immer noch etwas Alkohol enthalten ist, sind sie eigentlich den ganzen Tag beschwipst. Sie liegen rum und essen. Und was sie ausscheiden wird als Brennmittel für die Gasöfen benutzt, die den gegorenen Reis erhitzen. Biogas quasi 🙂

Anschließend haben wir uns angeschaut wie die kleinen runden Bambusboote hergestellt werden und durften auch damit fahren. Eine wackelige Angelegenheit, aber sehr lustig, vor allem für alle die zuschauen 🙂 Wasserfest gemacht werden sie übrigens mit Kuhfladen, da dort Fasern enthalten sind, die sich zwischen die Bambusstäbe setzen. Jaaaaaa viel gelernt heute…

Die Fahrt durch die Felder war wunderschön. Vor allem weil man sehen konnte wie die Menschen dort leben und wie es außerhalb von Städten in Vietnam aussieht. Auch über eine schwimmende Holzbrücke sind wir gefahren. Adventure Ride 🙂 Ich wurde auch fast von einer Kuh umgerannt, die uns mit Hirte in einer kleinen Straße entgegenkam. Sie hatte wohl mehr Panik als ich und hat sich leider dafür entschieden in meine Richtung abzuhauen. Aber ich habe mein „wie überquere ich eine Straße“-Wissen angewandt und bin ihr aus dem Weg gehüpft.

Zurück vom Touroffice bin ich dann wieder durch die Altstadt gelaufen, diesmal beleuchtet weil es schon dunkel war. Einfach nur wunderschön… Habe gerade mein Hotel für eine Nacht bis Montag verlängert, weil ich mich hier so wohl fühle und es ein sehr entspannter Ort ist.

 

 

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