12 Stunden im Bus, jede Menge Kuriositäten und Kambodscha pur…
Ein ereignisreicher und anstrengender Tag geht gerade zu Ende. Wir sind endlich in Siem Reap in unserem wunderschönen Guesthouse. Heute morgen hatten wir nicht daran geglaubt hier heute noch anzukommen.
Um 6.30 Uhr gab es Frühstück und um sieben wurden wir abgeholt. Der Bus war ein Minivan, ziemlich alt und quietschend und wir dachten erst dass er uns nur zur Bushaltestelle zum richtigen Bus fährt. Aber nein, das war unser Transfer nach Siem Reap. 18 Dollar, angeblich 9 Stunden. Es gab noch einen weiteren Fahrgast und den Fahrer und seine Frau. Der Fahrer hatte vermutlich zu viele Formel Eins Rennen gesehen, denn er fuhr rasend schnell. Wir hatten etwas Angst und haben uns angeschnallt. Nach einer Stunde hatte der Minivan genug von dem Gehetze und hat einfach abgeschaltet 🙂 Also standen wir am Straßenrand während der Fahrer versucht hat den Motor wieder zum starten zu bekommen. Der Motor war übrigens unter der vorderen Sitzbank, die er hochklappte… Nach ca 30 Minuten ging es weiter.
Es stiegen während der Fahrt noch ein paar junge Mädchen und zwei Frauen mit drei Kindern und ein Mönch mit ein. Nach 2 Stunden hatte der Motor wieder genug und hat komplett aufgegeben. Es war mittlerweile 11 Uhr und wir waren noch 3 Stunden von Phnom Penh entfernt, wo wir umsteigen sollten und mitten in der Wildnis. Nachdem der Fahrer ca 1 1/2 Stunden versucht hat den Motor mit Wasser aus einem Bach neben der Straße zu kühlen und festgestellt hat dass es leider nichts bringt, hat er wie per Anhalter Busse angehalten um uns und die anderen Gäste unter zu bringen.
Schließlich hat er einen Minivan gefunden der Plastikplanen transportiert hat und in diesen sind wir dann rein geklettert. Geklettert deswegen weil der Wagen eben Plastikplanen geladen hatte 🙂 Uns wurde ein Handy in die Hand gedrückt und am anderen Ende war ein Mitarbeiter der Busgesellschaft dran der uns erklärt hat dass dieser Minivan uns jetzt „direkt!“ nach Siem Reap fahren würde. So weit so gut.. Während der Fahrt stiegen noch mehr Menschen ein und uns wurde klar dass niemand dort englisch spricht und wir uns einfach drauf verlassen müssen dass wir auch in Siem Reap ankommen. Bis der Fahrer die Straße nach Phnom Penh genommen hat…
Er hat dann an einer Tankstelle angehalten und alle sind ausgestiegen. Vor uns saß ein junges Mädchen welche für einen Chemietest gelernt hat. Sie hab ich dann gefragt ob sie wüsste wie lange wir Pause machen. Da meinte sie, gar nicht, der Fahrer sucht uns einen Bus nach Siem Reap. Also doch nix mit „direkt!“ Er hat schließlich einen Reisebus angehalten und unser Gepäck wurde zum dritten Mal an diesem Tag in den Bus umgeladen.
Der Reisebus war völlig leer und somit hatten wir nach den Horrorfahrten in den engen Kleinbussen endlich mal Platz. Wir wussten zwar nicht wo in Siem Reap wir ankommen aber wir haben die Fahrt auf Maps.me verfolgt und die Straße war auf jeden Fall richtig. Zugestiegen ist dann eine Frau mit ihrer Tochter, und einem selbstgebauten Tropf. Das arme Mädchen hatte eine Infusion im Arm und der Beutel war an einen Stock geklebt, den sie gehalten hat. Sie hat mir sehr leid getan. Als sie sich übergeben hat sind wir in die hinteren Reihen geflüchtet weil wir nicht wussten welche Krankheit sie hat und wir wollten uns nicht anstecken.
Da ist mir eingefallen dass die Ärztin mich bei der Impfberatung gefragt hat ob ich viel mit Einheimischen auf dem Land in Berührung komme oder mit Hühnern. Neeeeee bestimmt nicht, hab ich gesagt und das auch gedacht 🙂 In den Bussen hatten wir bis jetzt schon alles 🙂
Nach weiteren 5 Stunden sind wir endlich in Siem Reap angekommen und haben unser Guesthouse angerufen die uns einen Fahrer geschickt haben. Wir wussten zwar nicht wo wir sind aber der Fahrer kannte das Restaurant welches an der Haltestelle war. Nach einer schönen Tuk Tuk Fahrt durch die Stadt sind wir endlich angekommen.
Das Guesthouse Rose Apple Boutique ist ein privates Haus welches wir über Air BnB gebucht haben. Es gehört einem Ehepaar, sie Khmer, er Belgier. Das Haus ist ein altes Khmer Haus und wunderschön. Die Zimmer sind sauber, alles ist schön eingerichtet und es gibt einen Pool für alle. Wir wurden mit Limettensaft, einem kalten Tuch und einem Geschenk begrüßt. Es gibt eine ReFill Wasserstation von der man jederzeit Trinkwasser holen kann. So muss man keine Plastikflaschen verwenden. Sehr vorbildlich 🙂 Abendessen und Frühstück gibt es auch. Wir fühlen uns sehr wohl und freuen uns auf die nächsten Tage.