3 Tage im wilden Osten. Die Provinz Mondulkiri befindet sich im Osten von Kambodscha nahe der vietnamesischen Grenze und besteht größtenteils aus Dschungel. Sie liegt auf etwa 800 Metern und ist daher kühler als die Städte. Wir sind hierher gefahren weil es hier große Elefantenreservate gibt und man hier in natürlicher Umgebung Elefanten sehen und füttern kann.
Unsere Unterkunft war die Nature Lodge in Sen Monorom (Provinzhauptstadt). Sie ist ca 3 km außerhalb der Stadt und besteht aus vielen kleinen Holzbungalows die in einem großen Garten verstreut sind. Im Garten grasen Rinder und Pferde 🙂 Die Rezeption und das Restaurant bestehen aus einer großen Holzterasse mit schöner Aussicht auf das Tal und Holzbänken mit großen Kissen zum bequemen chillen. Die Bungalows stehen auf Stelzen (typisch für Kambodscha) und haben halb offene Bäder. Eigentlich ganz cool fast draußen zu duschen aber abends pfeift ganz schön der Wind durch das Bad und es ist etwas kalt. Aber das war nicht schlimm. Ein paar Besucher hat man durch die offene Bauweise natürlich schon 🙂 Es ist nachts kalt und windig was aber auch eine angenehme Abwechslung zum Schwitzen und der schlechten Luft im Süden und den Städten ist. Jeder Bungalow hat eine Terrasse mit Hängematte. Perfekt zum ausruhen also 🙂
Am ersten Tag haben wir die Tour zum Elephant Sanctury gebucht. Kostet 40 Dollar pro Person und der Erlös geht an das Sanctury Project. Morgens um halb neun ging es los. Wir sind erst in ein Dorf der Bunong gefahren. Das Volk der Bunong wird das Dschungelvolk genannt weil sie im und mit dem Dschungel leben und eine völlig andere Lebensweise haben wie der Rest der Kambodschaner. Die Tiere zb Schweine, Hühner und Hunde leben mit im Dorf und im Dschungel. Jedes Dorf hat eine Farm auf der Gemüse, Obst und Getreide produziert wird und natürlich Tiere. Früher lebten sie in Bambushütten mit Strohdach, in denen noch ca die Hälfte des Dorfes lebt. Seit ein paar Jahren bauen sie auch Stelzenhäuser wie im übrigen Kambodscha. Früher hatten sie Arbeitselefanten, die mit ihnen im Dorf gelebt haben.
Die Organisation Elephant Sanctury hat den Dörfern Geld dafür geboten dass sie die Elefanten wieder frei lassen. Es hat etwas gedauert bis die Dorfbewohner den Deal dahinter verstanden haben. Für jeden Elefanten den sie freilassen bekommen sie Geld von den Touristen Besuchen. Mittlerweile sind es schon 5 Elefanten die wieder im Dschungel leben. Da sie aber an Menschen gewöhnt sind kann man sie besuchen und mit Bananen füttern. Sie kommen allerdings nur wegen der Bananen 🙂 wenn man keine mehr hat gehen sie wieder weg 🙂
Vom Dorf aus sind wir ca 30 min über Stock und Stein, geklettert und gelaufen um zu einem anderen Dorf zu kommen wo wir die Elefanten besuchen wollten. Der Weg war ziemlich steil, „Hard trekking“ würde ich mal sagen 🙂 Aber wir haben es geschafft und sind nach einer Pause in den Wald gelaufen um die Elefanten zu suchen.
Es war schon sehr eindrucksvoll als die wirklich großen Tiere im Wald einfach so völlig frei auf uns zugelaufen sind. Wir haben sie gefüttert und durften sie kraulen. Kraulen ist etwas schwierig weil nur die Unterseite des Rüssels etwas weicher ist. Als die Bananen leer waren sind sie wieder zwischen den Bäumen verschwunden.
Wir sind wieder zum Dorf zurück und es gab Mittagessen und eine Pause. Ich habe die Kinder beim Spielen beobachtet. Sie hatten sich aus alten Schuhsohlen und bunten Gummis ein Spiel gebastelt und haben die Sohlen nach dem Gummis geworfen um sie von der aufgezeichneten Linie zu kicken. Spielzeug gab es nicht und so waren sie sehr einfallsreich. Wenn ich es vorher gewusst hätte dass wir in ein solches Dorf fahren hätte ich wahrscheinlich einen Fußball gekauft und mitgenommen.
Nach der Pause haben wir unsere Badesachen angezogen und sind zum Fluss gelaufen. Mit Bananen in der Hand 🙂 und da waren sie wieder. Wir haben mit Ihnen im Fluss geplanscht, sie gefüttert und mit Wasser bespritzt. Und wieder, als die Bananen leer waren sind sie wieder zurück in den Wald 🙂 Und wir mussten fast den kompletten Weg ins erste Dorf zurück laufen.. Es war ein tolles Erlebnis und sehr zu empfehlen weil man auch einen tiefen Einblick in die Dorfgemeinschaft der Bunong bekommt und natürlich Elefanten füttern darf 🙂
Am nächsten Tag haben wir uns ausgeruht und sind nur mittags ins Zentrum gefahren um dort Getränke und neues Guthaben für das Handy zu kaufen. Wir haben auch ein kleines Café gefunden in dem es selbst gebackenen Kuchen gab. Seit kurzem esse ich jeden Tag Bananenkuchen 🙂 hmmmmm 🙂 Auf dem Weg durch die Stadt sind wir an vielen Marktständen vorbei gekommen und einer „Sports Bar“… Allerdings wurde dort kein Fußball oder ähnliches im Fernsehen gezeigt sondern Hahnenkämpfe… Die Männer saßen dort mit Getränken wie in einer Bar und haben zugeschaut. Tja, Sportsbar auf Kambodschanisch.
Nach einer lauten Nacht wegen einer feiernden Schulklasse und wenig Schlaf sind wir jetzt auf dem Weg nach Siem Reap.