Am 18.11. habe ich meinen Bruder am Flughafen in Luang Prabang abgeholt und wir haben uns auf den Weg in die Berge gemacht zum Hillside Nature Resort. Es ist ca 7 km außerhalb und nur über eine steinige unebene Straße zu erreichen. Unser Transfer hat ca 40 Minuten gedauert aber wir hatten eine wunderschöne Aussicht auf das Tal und die Berglandschaft.
Das Resort liegt mitten im Nichts in einem großen Garten mit Pool, Teich, Obstgärten, Gemüsebeeten und Ponys 🙂 Die Bungalows sind auf dem Gelände verteilt, sind aus Holz gebaut und haben eine große Glasfront und Veranda von der aus man in den Garten schauen kann. Man kann also einfach nur auf dem Bett sitzen und in die Natur schauen. Es ist sehr ruhig und idyllisch hier. Man hört nur die Tiere im Wald und ab und zu Hähne. Traumhaft 🙂
Am ersten Tag haben wir am Pool gechillt und einfach nur die Natur genossen. Abends gab es lecker Curry im Restaurant. Im Restaurant kann man Bücher und Spiele ausleihen. Es gibt hier ebenfalls eine ReFill Water Station. Man bekommt am Anfang seines Aufenthaltes eine Aluflasche die man jederzeit nachfüllen kann. Außerdem gibt es jede Menge Kräuter aus dem Garten für Tee.
Gestern haben wir uns entschieden eine Wandertour durch den Naturpark Nahm Dong zu machen. Der Naturpark ist nur 1 km von unserem Resort entfernt und man kann bequem über die Straße dort hin laufen. Dort gibt es dann verschiedene Wege die man ablaufen kann, durch den Wald, am Fluß entlang, über Hängebrücken, an Dörfern vorbei, an vielen Wasserfällen vorbei und durch die Berge. Alle Wege sind steinig und etwas matschig aber gut zu laufen. Es gibt ein Restaurant und ein Café und Toiletten.
Unser Highlight des Tages war allerdings unser Guide 🙂 Buddy der Hund aus unserem Hotel. Morgens beim Frühstück sagte der Betreiber des Resorts zu uns dass Buddy der beste Guide ist und immer mit zum Park läuft und wir so den Weg leicht finden. Manchmal würde er auch mit in den Park kommen und dann wenn es ihm langweilig ist oder er müde ist einfach wieder nach Hause laufen. Er ist allerdings den ganzen Tag bei uns geblieben und hat uns alle Wege gezeigt 🙂 Wir sind losgelaufen und da hat er sich sofort zu uns gesellt und ist mit uns zum Park gelaufen. Dort am Eingang dachten wir dann dass er dort bleibt aber er ist mit reingelaufen. Der Eintritt hat pro Person 2 Euro gekostet. Man hätte auch noch verschiedene Workshops wie handgefertigtes Papier bemalen oder Bambushüte weben buchen können oder auch ein Ticket für die vielen Ziplines kaufen können aber wir wollten nur wandern. Also sind wir hinter Buddy her gelaufen, der auch immer nach uns geschaut hat oder auf uns gewartet hat. Als erstes waren wir in einem Kräutergarten mit Koi Teich. Gleich dahinter kommt das Restaurant und wir haben uns einen Ingwer-Honig-Minze-Limetten Drink gegönnt.
Das Restaurant bestand aus mehreren Holztischen die in der Bananen und Papaya Plantage verteilt waren. Einige Tische standen auch etwas weiter unten direkt am Wasserfall. Wir hatten Glück denn die Regenzeit ist gerade vorbei und somit sind die Wasserfälle alle voll und wunderschön anzusehen. Buddy hat ein Fußbad im Wasserfall genommen und sich erfrischt 🙂
Weiter ging es über einige Hängebrücken über den Fluss und die Wasserfälle die sehr sehr wackelig waren und eigentlich nichts für Menschen mit Höhenangst sind, so wie ich… aber Buddy ist voraus gelaufen über die Brücke und dann hab ich mich auch getraut. Es war so toll. Die Landschaft und der Urwald sind atemberaubend und über das tosende Wasser zu laufen war unglaublich.
Danach ging es immer am Fluss entlang mit vielen Wasserfällen und Wasserbecken wo man sehr schöne Fotos machen konnte. Wir sind mitten durch den Wald gelaufen und manchmal waren wir uns nicht sicher ob das der richtige Weg ist, denn außer uns war dort niemand. Aber Buddy ist immer voran gelaufen und jedesmal haben wir festgestellt dass es der Weg war obwohl es nicht nach einem Weg ausgesehen hat 🙂
Schließlich sind wir auf einem Hügel angekommen von dem man eine tolle Aussicht auf das Tal hatte und man die anderen Berge im Hintergrund sehen konnte. Dort waren auch die drei Familienhäuser die nach den drei verschiedenen Bergvölkern gestaltet waren. Die Hmong, die Khmu und die Lao Thai. Die Häuser sahen bewohnt aus aber wir wissen nicht ob dort wirklich Familien leben. Aber es gab Hühner und einen Hund.
Dann ging es wieder den Berg hinunter und zurück am Fluss entlang bis wir an einem Café angekommen sind. Dort wurde Buddy schon begrüßt 🙂 ist wohl bekannt wie ein bunter Hund 🙂 Die Aussicht vom Café aus war unglaublich. Man hat direkt ins Tal sehen können und im Hintergrund war der Urwald. Wir haben uns ein laotisches Bier, Beerlao, gekauft und einfach die Landschaft genossen.
Auf dem Rückweg zum Restaurant sind wir an einem Tiergehege vorbei gekommen in dem 3 Rehe und 2 Landschildkröten waren. Wir dachten erst dort sind Schweine weil wir es grunzen gehört haben. Allerdings war das das Schildkrötenpärchen, die wir in einer sehr intimen Situation gestört haben 🙂
Im Restaurant gab es Hähnchen Sandwich mit Süßkartoffel Pommes. Da es mir nicht so geschmeckt hat hat Buddy mein Hähnchen bekommen, der sich sehr gefreut hat 🙂 Da wir wohl an den ausgeschriebenen Höhlen vorbei gelaufen waren, haben wir uns nochmal auf den Weg gemacht. Allerdings hat sich herausgestellt dass es nur eine Höhle war und eher ein Übergang als eine Höhle. Der Weg war ziemlich steil und matschig aber es war lustig weil Buddy bei jeder Stufe auf mich gewartet hat und mich immer fragend angeschaut hat als ob er wissen wollte ob alles ok ist 🙂
Gegen vier sind wir dann wieder zum Hotel gelaufen und waren ziemlich platt und vor allem durchgeschwitzt. Zum Glück gab es einen Pool 🙂 Der Betreiber kam auf uns zu und hat gefragt ob Buddy den ganzen Tag bei uns war. Er meinte normalerweise geht er wieder zurück weil ihm langweilig ist. Da haben wir uns sehr gefreut weil er wohl Spaß mit uns hatte und wir auch mit ihm weil er so ein braver Hund ist und ein toller Guide 🙂 Er hat auch nachts vor unserer Tür geschlafen. Wir sind dann also erstmal in den Pool gehüpft, der sehr kalt ist, aber die Aussicht auf die Berge und den Garten sind einfach so fabelhaft dass es einem nichts ausmacht. Dann haben wir ausgeruht und sind später zum Essen gegangen. Die Cocktails sind übrigens auch sehr lecker.
Heute war der Plan auf den Gipfel des gegenüberliegenden Bergs zu wandern. Es sollte ca 4 Stunden dauern und ca 8 km sein. Wir haben einen Plan mit Wegen und verschiedenen Anhaltspunkten bekommen. Eigentlich sollte es nur einen Weg geben 🙂 Die ersten Anhaltspunkte wie das Dorf, das Geistertor und die Bambusbrücke haben wir gefunden. Dann wurde es schwierig weil leider mehr Wege vorhanden waren als auf der Karte eingezeichnet. Der Weg durch das Dorf war allerdings sehr schön. Es gab eine Schule und ein Kiosk und die Menschen dort sehen nicht so viele Touristen. Die Kinder haben gewunken und die Erwachsenen haben komisch geschaut 🙂 Auf unserem Weg durch die Reisfelder und den Wald sind uns auch Wasserbüffel begegnet. Leider auch direkt auf dem Weg so dass wir warten mussten bis er etwas in den Wald gelaufen ist.
An der Kreuzung, die man nicht wirklich als Kreuzung erkennen konnte, wobei man auch die Wege nicht als Wege bezeichnen kann, hatten wir die Wahl zwischen drei Wegen. Der erste endete mit einem geschlossenen Tor, der andere führte zu einem Haus, also haben wir den dritten gewählt der leider bergab und nicht bergauf ging. Wir endeten in einem Reisfeld…
Wir haben es durchquert und mussten auch einen Fluß überqueren. Nachdem wir ziemlich lange einen schmalen Pfad entlang gelaufen sind und auch Google Maps uns nicht helfen konnte, sind wir umgedreht und haben die Pläne auf den Gipfel des Berges zu kommen geändert und uns entschieden zum näher gelegenen Wasserfall und des dort liegenden Restaurants zu laufen.
Also zurück zum Dorf und dort die andere Abzweigung nehmen. Es gab leider wieder mehrere 🙂 Ein Mann aus dem Dorf kam auf uns zu gerannt und hat angeboten uns den Weg zum Wasserfall zu zeigen. Er kein Englisch, wir kein Lao aber mit Karte zeigen hat es geklappt. Dachten wir… Wieder ging es durch Stock und Stein und ziemlich steile rutschige Wege die teilweise zugewachsen waren und irgendwie hatte ich das Gefühl dass dies kein Weg ist den Touristen normalerweise gehen oder gehen sollten. Nach ca 15 Minuten waren wir am Wasserfall. Es war ein wirklich schöner Wasserfall aber wohl nicht der auf der Karte. Denn der Weg den wir weiter gehen mussten ging den Wasserfall hoch. Ja nicht am Wasserfall vorbei sondern hoch. Wir sind also dem Mann hinterher den Wasserfall hochgeklettert. Da gerade Regenzeit war war ziemlich viel Wasser darin und wir wurden komplett nass. Was uns nicht gestört hat weil wir damit beschäftigt waren uns festzuhalten und die Steine unter dem Wasser zu finden. Sie waren sehr griffig was es überhaupt möglich gemacht hat dort hoch zu klettern. Schließlich waren wir wieder am Reisfeld wo wir morgens schon waren und sind wieder ins Dorf gelaufen. Er wollte 10 Dollar für uns und da ich gerade noch glücklich war überlebt zu haben, habe ich es bezahlt. Dann sind wir tropfnass bis auf die Knochen zum Hotel zurück gelaufen. Kein Gipfelerlebnis bekommen, dafür mal einen Wasserfall hinauf geklettert… manchmal bekommt man etwas anderes als man erwartet 🙂
Da wir noch Zeit hatten sind wir nach einer Dusche noch zum zweiten Aussichtspunkt hinter dem Hotel gelaufen. Luis, der Betreiber meinte es wären nur 10 Minuten hinter dem Hotel den Berg nach oben… die ca 300 Stufen hat er nicht erwähnt 🙂 Also sind wir wieder frisch geduscht den Berg hinauf geklettert, kamen nass und von Moskitos zerstochen oben an und haben eine wunderschöne Aussicht auf Luang Prabang genossen. Die Sonne ging gerade unter und hat die Berge und Wälder in schönes Rot getaucht.
Zum Abschluss haben wir uns ein großes Abendessen gegönnt 🙂 Papayasalat, Curry, Fisch und Mango sticky rice als Nachtisch. Yummy 🙂
Morgen ziehen wir wieder in die Stadt.
Mehr Fotos gibt es wenn ich wieder besseres Internet habe. Das Wlan im Hotel geht leider nicht. Und meine SIM Karte hat leider schlechten Empfang…