Auf zum Strand..
Am Dienstag morgen haben wir uns auf den Weg zum Ngwe Saung Beach im südlichen Westen von Myanmar gemacht. Wir wollten gerne ein paar Tage an den Strand und hatten die Wahl zwischen dem Ngapali Beach im Westen welcher eher touristisch ist und dem Ngwe Saung Beach, der bei Einheimischen beliebt ist. Zum Ngapali muss man fliegen und der Ngwe Saung Beach ist 6 Busstunden von Yangon entfernt. Aufgrund der Nähe und die Möglichkeit etwas vom Leben hier mitzubekommen haben wir uns für den Ngwe Saung entschieden.
Das Busticket zu buchen war etwas kompliziert 🙂 Auf den gängigen Buchungsseiten war leider kein Bus mehr verfügbar. Wir haben dann die Busgesellschaft Shwe Pyi Lwin angerufen aber leider war deren Englisch nicht so gut und daher hat das nicht geklappt. Also haben wir die Rezeption im Hotel gebeten die Busgesellschaft anzurufen. Das hat funktioniert und wir haben per Telefon die Sitze bestätigt bekommen. Die Sitzplatzwahl ist hier sehr wichtig da unterteilt wird in Mann, Frau und Mönche. Außerdem nach Einheimisch und Ausländer. Frauen dürfen nicht neben Mönchen sitzen. Am nächsten Morgen sind wir um halb sechs mit dem Taxi zur Busstation gefahren, die weit außerhalb am Highway nach Pathein liegt. An der Busstation gibt es mehrere kleine offene Räume. Für jede Busgesellschaft einen und davor steht der Bus. Dort haben wir das Ticket bezahlt, 10000 Kyat pro Person und haben uns in den Raum auf die Holzbänke gesetzt. Die Sitze im Bus waren leider sehr eng und wir hatten kaum Platz. Die Einheimischen die zwischendurch eingestiegen sind, saßen auf Plastikstühlen im Gang. Nach vier Stunden gab es eine Pause und wir konnten in einer Teestube etwas essen. Man hat dort Reis bestellt und konnte sich aus vielen verschiedenen Schüsselchen die aussuchen die man mochte. Es war erstaunlich lecker und wir haben uns gefreut dass wir uns getraut haben 🙂
Mittags sind wir dann an unserem Hotel Soe Koko Guesthouse angekommen. Es liegt am Ende des Dorfes in einer Seitenstraße. Leider nicht direkt am Strand wie wir gehofft hatten aber nur 300 Meter entfernt. Die Zimmer sind jeweils einzelne Holzbungalows mit Ventilator. Sehr einfach aber es war ok. Sofern der Strom vorhanden war… Die Anlage wird mit Solarstrom betrieben, was ich natürlich sehr sehr gut finde, aber leider fällt sie öfters aus so dass wir öfter kein Licht und keinen Ventilator hatten.
Wir sind also direkt zum Strand gelaufen. Der erste Eindruck war nicht so schön weil es schon sehr dreckig war und wir nur die Plastikstühle der lokalen Teestuben am Strand gesehen haben. Das lag aber an der Lage und weiter zur Strandmitte hin würde es besser und wir haben sogar Holzliegen vor einem Hotel gefunden die wir kostenlos benutzen durften. Getränke gab es dort auch. Wir wurden darauf hingewiesen dass wir uns lieber in die zweite Reihe legen sollen weil dort ein Fußballspiel stattfindet. Wir waren verwundert, hatten aber auch die Tore und den abgesteckten Bereich gesehen. Es hat sich heraus gestellt dass der FC Yangon United (Meister in Myanmar 2018) dort sein Trainingslager hat und abends am Strand trainiert. Nationalspieler waren auch dabei 🙂 Es war sehr lustig den Jungs beim Springen über Hürden und Fußballspielen zuzuschauen. Die Trainer waren sehr fordernd aber es wurde immer wieder gelacht und viele Fotos gemacht. Eine gute Unterhaltung 🙂 Auf dem Rückweg zum Guesthouse ging die Sonne unter und wir konnten einen wunderschönen Sonnenuntergang am Strand sehen. Und schon sah alles gar nicht mehr so schlimm aus 🙂
Abends haben wir im Guesthouse gegessen. Es war lecker und es kommen dort viele zum Essen hin. Es gibt Burmesische Speisen, Seafood (klar bei der Lage) und Pasta. Leider ist hinter dem Guesthouse eine Karaokebar die und die ganze Nacht mit lauter Musik beschallt hat bis in die Morgenstunden hinein.
Am nächsten Morgen haben wir uns Fahrräder ausgeliehen und sind die Straße durch das Dorf entlang zur Mitte des Strandes gefahren. Dort gibt es die Zwillingspagoden und auch den schöneren Strand. Da es keinen direkten Weg zum Strand gibt muss man immer an einem Hotel fragen ob man durch die Anlage zum Strand laufen darf. War gar kein Problem und die Fahrräder durften wir auch dort an der Rezeption stehen lassen. Wir sind direkt bei den Zwillingspagoden gestartet. Der Strand war traumhaft und menschenleer. Endlich Entspannung 🙂 Man kann kilometerweit laufen ohne auf andere Menschen zu treffen. Nur ab und zu kommt mal ein Motorrad oder Pferde vorbei. Wir haben die Strandbad des Pearl Hotels gefunden und uns dort in die Holzliegestühle in den Schatten gesetzt. Getränke und Mittagessen gab es auch. Frische Kokosnuss, Papayasalat (unglaublich scharf) und Seafood-Curry. Mehr ging nicht 🙂 Nach 2 Stunden nichts tun im Liegestuhl haben wir uns auf den Sand gelegt und dort weiter entspannt. Es war traumhaft. Ein wunderschöner Strand, das Rauschen der Wellen, Krebse auf Futtersuche und Gittarenmusik im Hintergrund weil der Kellner sich so die Zeit vertrieben hat. Ein toller Moment!
Als es Nachmittag war mussten wir zurück laufen und fahren da es keine Straßenlampen gibt und die Fahrräder kein Licht haben. Es war schön durch das Dorf und die Felder zu fahren. Abends waren wir im Home Food Restaurant und haben dort frischen gegrillten Fisch und Morning Glory gegessen. Seafood am Meer, war klar 🙂
Wir haben unseren Aufenthalt dort von 4 Nächte auf 2 Nächte verkürzt weil uns der Lärm der Karaokebar und des Stromgenerators genervt hat. Der Strand ist sehr schön aber ohne Schlaf ist es nirgendwo erholsam. Wir hätten auch lieber ein Hotel direkt am Strand gehabt aber leider waren alle zu teuer oder ausgebucht. Also sind wir heute mit dem Bus wieder nach Yangon gefahren und werden morgen nach Mandalay und dann in den Norden fahren. Ich bin noch nie so viel Bus gefahren wie auf dieser Reise… 🙂