Zugfahren in Myanmar zum dritten Mal 🙂
Und wieder war es lustig und interessant und unvergesslich…
Morgens um acht Uhr sind wir zum Bahnhof in Pyin U Lwin gefahren und haben unsere Papiertickets geholt und uns an den Bahnsteig gestellt. Dort stand schon ein Zug aber uns wurde gesagt dass noch Wagons dazukommen die angehängt werden. So war es auch. Die Lok wurde abgekoppelt, die Schienen wurden per Hand verstellt und die Lok konnte auf dem anderen Gleis die Wagons holen. Als sie wieder zurück kam wurden wieder die Schienen per Hand umgestellt und sie konnte rückwärts mit den Wagons an die anderen Wagons andocken. Ein Helfer hat mit einer Glocke gebimmelt als Vorsichtsmaßnahme damit man nicht zwischen die Wagons läuft, ein anderer hat eine grüne Fahne geschwungen um dem Lokführer anzuzeigen wie weit er noch fahren kann und drum herum standen jede Menge Touristen und haben sich das Schauspiel angesehen 🙂 Ja Touristen, die ersten die wir hier gesehen haben. Weil fast alle so wie wir einen Zwischenstopp hier machen um den Zug nach Hispaw zu nehmen.
Dann ging es los, Touristen in die Upper Class und Einheimische in die Ordinary Class. Zumindest hatte es so den Anschein weil unser Wagon voll von Nicht-Burmesen war. Die Sitze in der Upper Class sind gepolstert und verstellbar, was uns eine bequeme Fahrt beschert hat. Im Schneckentempo wurde gestartet. Die erste Zeit haben wir viele Fotos von der Landschaft gemacht, die wirklich sehr schön auf der Strecke ist. Außerdem haben die Menschen und vor allem die Kinder, die an der Strecke wohnen uns zugewunken und sich über den vorbeifahrenden Zug gefreut. Zwischendurch kamen immer wieder Verkäuferinnen vorbei, die ihre Waren auf dem Kopf trugen. Bei dem Geruckel eine Meisterleistung.
Nach etwa 3 Stunden ist eine asiatische Reisegruppe zugestiegen und es war klar dass die Hauptattraktion der Fahrt nicht mehr weit sein konnte: Die Gokteik Brücke. Der Zug wurde immer langsamer und hat sich in Serpentinen den Berg hinunter bewegt. Die große weiße Brücke war schon von Weitem sichtbar. Kurz vorher hat der Zug angehalten und alle konnten für 5 Minuten aussteigen und Fotos machen. Dann ging es mit Schneckentempo, also wirklich sehr sehr langsam, auf die Brücke. Ein unglaublicher Anblick. Da die Fenster keine Scheiben haben kann man sich aus dem Fenster lehnen und sieht das Tal und die Brücke unter sich. Und den Zug der vor einem eine Kurve fährt und die Mitfahrer die sich aus den Fenstern lehnen und Fotos machen 🙂
Nach der Brücke ging es weiter durch die Felder und immer weiter die Berge hinauf. Die Luft wurde spürbar frischer und die Landschaft immer grüner. Wunderschön 🙂
Als wir in Hsipaw nach ca 6 Stunden ankamen, wurden wir von einem Fahrer des Hotels abgeholt. Unser Hotel heißt Tai House und ist ein kleines Guesthouse mit einigen Holzbungalows in einem großen Garten. Ein sehr schönes Gelände. Wir wurden mit Saft und einem kalten Handtuch empfangen 🙂 Außerdem bekamen wir eine Karte des Ortes und eine kurze Einführung in die Sehenswürdigkeiten hier. Wir haben dann auch gleich nach einem Guide für eine Trekkingtour gefragt und nach einem Transfer für den 18.12. nach Mandalay. Alles wurde problemlos und schnell organisiert und wir konnten in unseren großen neuen Bungalow ziehen. Leider haben wir viele kleine Mitbewohner, die eine Art Autobahn an unserer Zimmerdecke haben, aber da es nur Ameisen sind und sie jeden Tag entfernt werden, war es nicht weiter schlimm.
Gegen Nachmittag sind wir durch den kompletten Ort gelaufen, der nicht wirklich groß ist aber einige Sehenswürdigkeiten zu bieten hat. Zum Beispiel gibt es hier verschiedene Religionen, also auch eine Mosche, eine Kirche und natürlich Tempel und Pagoden. Außerdem den letzten Shan Palast in dem die damalige Shan-Prinzessin, eine Österreicherin, mit ihrem Mann dem Prinzen gelebt hat. Es gibt viele kleine Teestuben und Geschäfte und einige Restaurants. Wir haben uns für „Mrs Popcorns Garden“ entschieden, der am Ende des Ortes in einer ruhigen Seitenstraße liegt. Das Essen war typisches Shan-Essen und sehr sehr lecker. Es gab verschiedene Salate, Curry, Suppen und Reis. Und jede Menge frische Säfte. Die Preise sind sehr günstig, für das leckere Essen fast ein wenig zu günstig. Dann hieß es früh schlafen gehen denn am nächsten Tag war Trekking ab 8.30 Uhr angesagt 🙂