Mal ein Post der sich nicht mit unserer Reise direkt befasst sondern mit einer Insel in die ich mich schon vor Jahren verliebt habe. Bali – für mich das Paradies auf Erden..
Ich habe heute in einer Gruppe eine Anfrage gelesen, die mich zum Nachdenken gebracht hat. Ein Pärchen möchte dieses Jahr nach Bali und hat nach schönen Stränden gefragt und Hotel die etwas teurer sein dürfen. Außerdem nach Orten von denen aus man Ausflüge ins natürliche Bali machen kann, wo aber nicht so viele Menschen sind, da sie Massentourismus angeblich nicht mögen.
Ich lese das immer wieder und bin erstaunt wie wenig sich Menschen mit dem Ort befassen in welchen sie reisen möchten, ja sogar ihren Jahresurlaub dort verbringen.
Bali wurde überrannt in den letzten Jahren und ist Tourismus pur. Und Bali ist auch nicht bekannt für seine schönen Strände, denn die meisten sind schwarz und steinig. Bali lebt vom Tourismus und vieles hier ist nicht mehr natürlich. Es ist kein Platz für Abenteurer weil alles schon entdeckt, veröffentlicht und bewertet wurde. Wer glaubt hierher zu kommen um auf einem Tagesausflug das „natürliche“ Bali zu sehen, der geht auch in den Zoo um dort Löwen zu beobachten um zu erfahren wie Löwen leben. Das war überspitzt und sarkastisch aber leider gibt es solche Touristen. Und diese fahren dann nach Hause, sind enttäuscht weil der Strand vielleicht steinig und nicht karibisch war und soooo viele andere Touristen überall.
Und erkennen die Schönheit Bali’s nicht.
Bali ist eine wundervolle grüne Insel mit traumhafter Natur und Reisfeldern und kleinen und großen Tempeln wohin man auch blickt. Überall sieht man die hinduistischen Figuren und Bräuche, es duftet nach Räucherstäbchen und fast immer ist von irgendwo her traditionelle Musik zu hören. Genau das liebe ich an Bali. Die vielen kleinen liebevollen Details. Wie die Menschen hier die Gaben für die Götter anrichten, die Tempel schmücken und das Essen verzieren. Es sind die kleinen Dinge die Bali liebenswert machen. Die Blumen, die sorgfältig auf dem Tisch angeordnet wurden, die traditionelle Kleidung, das Lächeln der Menschen und ihre Gelassenheit, die Räucherspiralen, die wie von Geisterhand plötzlich vor unserer Tür stehen, die Göttergaben selbst an den Autos und vor den Ladeneingängen um böse Geister zu besänftigen und fern zu halten, oder um etwas gutes zurück zu erhalten, die filigranen Figuren an den Tempeln und Hauseingängen. Die vielen Rituale und traditionelle Feste und Umzüge. Das alles sieht man nur wenn man genau hinschaut. Selbst ein Ort voller Touristen, wie Ubud zum Beispiel, hat seine natürliche Seiten. Wenn man zum Beispiel die Menschen dabei beobachtet wie sie die Räucherstäbchen auf den Opfergaben anzünden und mit einer bestimmten Handbewegung den Rauch verteilen. Oder wie sie heiliges Wasser verspritzen, immer in einer bestimmten Abfolge. Wie sie den Straßenschmuck und den Tempelschmuck aus Bambusstreifen flechten und verzieren und das alles während sie nebenbei auf dem Markt Tshirts anpreisen 🙂 Die Warungs, die von der ganzen Familie betrieben werden und man dort mit einer Herzlichkeit empfangen wird als würde man dazu gehören. Über jeder Tätigkeit und über jedem Ort liegt ein gewisser Zauber.
Das ist das besondere an Bali.
Und wer es einmal erkennt, den wird es nie wieder loslassen 🙂