Malaysia – Borneo – Kota Kinabalu 7-9 Feb 2019

Ich kann es noch gar nicht so richtig glauben, dass ich wirklich in Borneo bin 🙂

Vor ca. 6 Jahren habe ich mich zum ersten Mal mit der Insel beschäftigt und einen Reiseführer gekauft. Mit meiner lieben Freundin Denise bin ich dann vollkommen blauäugig ins Reisebüro und habe gefragt ob sie uns bei der Planung helfen können. Und die Dame so: „Borneo? Da muss ich erst mal schauen wo das ist…“ 🙂 🙂 Nachdem wir uns selbst schlau gemacht haben, stand fest dass es für zwei ungeübte Backpackerinnen und vor allem für einen Zeitraum von 2 Wochen vielleicht doch etwas zu kompliziert war. Wir sind damals dann nach Bali geflogen 🙂

Und jetzt sitze ich hier in Kota Kinabalu und stelle fest, dass es doch ein ganz normales asiatisches Land mit einer ganz normalen, natürlich etwas besonderen, Infrastruktur und Logistik ist. Aber meistens sieht man das ja erst wenn man vor Ort ist.

Der komplette Donnerstag ist für die Anreise von Bali nach Kota Kinabalu drauf gegangen. Morgens um sieben wurde ich abgeholt und war um acht am Flughafen. Mein Flug ging um halb zwölf, somit hatte natürlich der Check in Schalter noch nicht geöffnet… Man muss so früh von Ubud losfahren da der Verkehr von Sanur bis zum Flughafen sehr schlimm sein kann. Deswegen lieber etwas mehr Zeit einplanen. Ich hatte einen Zwischenstopp in Kuala Lumpur für 2 Stunden und musste dort umsteigen. Geflogen bin ich mit Malindo Air, einer malaysischen Billigfluglinie. Für eine Billigfluggesellschaft war es sehr komfortabel, man hat Freigepäck von 20-25 kg je nach Strecke, es gibt Getränke und eine Mahlzeit und die Beinfreiheit ist auch normal. Der 2 stündige Weiterflug nach Kota Kinabalu war ebenfalls mit dieser Fluggesellschaft. Eigentlich war ich sehr begeistert vom Service und Komfort für den günstigen Preis bis etwas passiert ist was mich sehr traurig und ärgerlich gestimmt hat. Auf dem Flug nach Kuala Lumpur und auch auf dem Weiterflug kann man aus dem Fenster die gerodeten Wälder sehen und die neuen, darauf entstehenden oder bereits vorhandenen Palmölplantagen. Und gerade als ich das sehr traurig mit ansehen musste habe ich nach dem monatlichen Bordmagazin von Malindo gegriffen um mich abzulenken, und direkt auf der Titelseite prangte der Slogan „we love our Palm Oil“ und dahinter eine große Titelgeschichte warum Palmöl so toll ist und man es in noch größerer Anzahl anbauen soll und warum Malindo das unterstützt. Ich war sprachlos… Da zerstört man im eigenen Land Fauna und Flora und wirbt noch dafür. Und später lief ein Malindo-Werbefilm für Borneo und über dessen Artenvielfalt und die Orang Utans. Welche Ironie… Und wie traurig 😦

Wir sind dann abends gegen sieben Uhr gelandet und ich habe mir am Flughafen direkt eine SIM Karte von Maxis gekauft. Kostenpunkt 45 Ringgit für 6 GB gültig 30 Tage. Auch die Taxibuchung in die Innenstadt war problemlos. Es gibt einen Schalter an dem man sein Hotel angibt und dann ein Taxiticket kaufen kann. Die Preise sind Festpreise je nach Kilometeranzahl. Und so war ich um halb neun im Hotel Qlio. Mein Zimmer ist normal groß, es gibt Klima, Safe, Schreibtisch, Wasser und Wasserkocher und sogar einen Föhn. Dafür dass viele Hotels aufgrund des Chinese Newyear ausgebucht waren habe ich doch noch was schönes gefunden.

Am nächsten Tag bin ich morgens gestartet mit einer kleinen Erkundungstour der Umgebung. Ich wusste dass KK direkt am Meer liegt aber dass ich vom Hotelausgang direkt auf die Bucht schauen kann und am Meer bin, das war mir nicht bewusst. Es ist sehr schön und die Luft ist toll. Ich bin direkt zur großen Marlin Statue gelaufen, die neben dem Herz mit „I love KK“ steht. Und dann habe ich Frühstück gesucht und in einem kleinen Coffeeshop gefunden mit Ausblick auf die Promenade. Anschließend bin ich etwas durch die Stadt und am Ufer entlang gelaufen. Es war brütend heiß und ich wollte raus aus der Sonne und bin daher mit einem Grab ins Nationalmuseum gefahren. Das Museum besteht aus dem Hauptgebäude und einem angelegten Park rund herum auf dem sich weitere Museen oder Häuser der früheren Völker befinden. Das Museum war spannend und hat die Geschichte Sabahs dargestellt, inklusive dem Thema Kopfjäger und der verschiedenen westlichen Einflüsse durch die eingewanderten Länder. Draußen befindet sich eine Sammlung alter Oldtimer und ein Eisenbahnmuseum 🙂 Die Holzhäuser im angelegten Dorf sind auch ein schöner Einstieg um Borneo kennenzulernen.

Anschließend bin ich zu einem Restaurant in der Innenstadt gefahren, Chili Vanilla ein ungarisches Restaurant mit super Bewertungen. So war es auch 🙂 da es direkt gegenüber von meinem Hotel ist bin ich rüber zur Rezeption gelaufen und habe eine Tour in den Kota Kinabalu Nationalpark für heute gebucht. Eigentlich wollte ich das auf eigene Faust machen aber leider fahren die Minibusse mit denen man zum Park kommt wieder zurück und holen einen nicht wieder ab. Man muss also vom Park aus zurück trampen oder versuchen einen Platz in den vollen Minibussen der Tagestouren zu bekommen. Und der Park ist ca 1 1/2 Stunden entfernt. Also habe ich eine Ganztagestour mit Nationalpark, Poring Hot Springs, Canopy Walk und Besichtigung der größten Blume der Welt gebucht. Kostenpunkt ca 40€. Danach habe ich mit auf den Weg zur Stadtmoschee gemacht, die auch Floating Moschee genannt wird weil sie in einem Wasserbecken steht. Und genau das Motiv wollte ich bei Sonnenuntergang fotografieren. Es hat sich gelohnt, es sah wirklich sehr schön aus. Leider durfte man das Gelände und die Moschee nicht betreten da gerade das Abendgebet statt fand. Die Moschee ist etwas außerhalb, aber man kann für 10 Ringgit, also ca 2,20 € mit einem Grab fahren. Abendessen war ich in der Suria Shoppingmall, eine sehr moderne große Mall mit vielen westlichen Geschäften. Eigentlich wollte ich in ein klassisches Seafood Restaurant aber die Preise waren schon sehr hoch. Ich habe dann ein leckeres Curry im Beyond Veggie gefunden und mich dort im Supermarkt mit Frühstück für den heutigen Tag eingedeckt. Das gibt es im Hotel leider nicht.

Heute morgen um halb neun ging es los. Ein großer Reisebus und ein Guide mit Mikrofon 🙂 Letztendlich waren wir aber nur 14 Personen und es war gar nicht so schlimm 🙂 Erster Stop „Local Market“ mit Blick auf den Mount Kinabalu. Wir konnten schon während der Fahrt auf dem Berg den hohen Gipfel sehen. Ein atemberaubender Anblick und eine wunderschöne Berglandschaft. Leider kamen Wolken und ich musste mich beeilen um noch ein Foto vom Gipfel machen zu können bevor sich die Wolken davor geschoben haben.

Weiter ging es zum Nationalpark und dem Botanical Garden. Man kann auch verschiedene Wanderwege durch den Park laufen aber leider stand das nicht auf dem Tagesplan. Der Garten war allerdings extrem vielseitig und schön und der Guide hat über jede Blume oder Pflanze etwas erzählt und auch die ganz kleinen Orchideen gefunden. Die sind wirklich nur 5mm groß. Im Park gibt es auch die Trichterpflanzen, die mit ihrem duftenden Kelch Tiere anlocken und dann verdauen. Fleischfresser also. Am schönsten fand ich aber die vielen kleinen Orchideen.

Nach einer weiteren Stunde Fahrt und einem Mittagessen in einem wirklich sehr kleinen Restaurant hatten wir das Glück, dass dort direkt neben dem heißen Quellen ein kleiner Garten ist in dem sich die größte Blume der Welt befindet. Die Rafflesia Flower, benannt nach ihrem Entdecker Sir Raffles. Sie braucht ein Jahr um sich zu entwickeln und blüht dann nur 4-6 Tage. Danach fällt sie in sich zusammen und verwandelt sich in schwarzen Schleim der fest wird. Deswegen muss man immer vorher nachfragen ob gerade eine Blüte blüht. Draußen auf den Schildern stand es aber schon dass es 2 Blüten gibt. Für 30 Ringgit extra Eintritt durfte man sich die Blüte anschauen. Ich hatte etwas viel größeres erwartet. Die Blüte hatte einen Durchmesser von ca 40cm, sah neben den großen Bäumen aber nicht ganz so spektakulär aus. Aber schön war sie und ich habe mich gefreut dass wir Glück hatten und sie sehen konnten.

Anschließend sind wir zu den heißen Quellen von Poring gelaufen. Ich hatte mir vorgestellt dass es natürliche Becken sind. Es glich aber mehr einem Schwimmbad mit vielen kleinen angelegten Becken in denen viele Menschen in Kleidung saßen. Ja es ist halt noch Ferienzeit bis Montag, daher der große Andrang. Aber es war auch nicht wirklich ansprechend. Wir sind dran vorbei gelaufen und durch den Wald nach oben zum Canopy Walk. Man kann dort in 40 Meter Höhe zwischen den Baumwipfeln auf einem Seilgarten herum laufen. Ich habe meine Höhenangst, wie schon in Laos, beiseite geschoben und bin ziemlich entspannt auf das hängende Brett gestiegen. Welches gleich etwa 20 cm nach unten nachgegeben hat. Und Schwups war sie wieder da die Angst vom herunterfallen. Hinter mir die restliche Gruppe und Kinder… Zurück war also keine Option. Da auch die Frau hinter mir erschrockene ängstliche Laute von sich gegeben hat, dachte ich mir das muss wohl so sein und bin dann doch weitergelaufen. Es gab insgesamt 4 Hängebrücken. Wenn man sich umschaut und die Aussicht genießt ist es eigentlich gar nicht so schlimm, bis das Holz mal wieder irgendwo nachgibt..

Der Kota Kinabalu Nationalpark, also zumindest das was ich davon sehen durfte, ist wirklich toll. Durch den Wald und die Natur zu laufen ist einfach etwas besonderes. Vor allem wenn sie so wunderschön ist wie hier 🙂

Die Rückfahrt hat ganze 3 Stunden gedauert. Allerdings ist die Berglandschaft einfach so schön, da vergeht es vor lauter schauen doch sehr schnell. Dann schnell duschen, Abendessen im Chili Vanilla und packen. Morgen früh fahre ich mit dem Bus nach Sandakan in den Osten Sabahs. Und dort werde ich hoffentlich endlich viele große Tiere sehen 🙂

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